Spechte gehören zu meinen Lieblingsvögeln. Sie bilden eine außerordentlich interessante und faszinierende Familie. In Europa unterscheidet man 9 verschiedene Arten bei den echten Spechten (Picinae) und in der Creuse gibt es davon 5: Der Schwarzspecht – Dryocopus martius Der Grünspecht – Picus viridis Der Buntspecht – Dendrocopus major Der Mittelspecht – Dendrocopus medius Der Kleinspecht – Dendrocopus Minor
Spechte habe einige anatomische Besonderheiten die von ihrer Anpassung an den Lebensraum Wald und Holz zeugen: Eine eingebaute Schädeldämpfung, die verhindert daß sie beim Trommeln oder Hacken im Holz mit ihrem meiselartigen langen Schnabel (Nahrungssuche und Bruthöhlenbau) eine Gehirnerschütterung davontragen. Eine überlange von speziellen Speicheldrüsen klebrig gehaltene Zunge, die bei manchen Arten sogar am Ende mit Borsten ausgestattet ist, damit sie Beute wie Larven, Käfer und Ameisen bestens aus ihren Verstecken ziehen können. Wendezehen, um sich sicher und geschickt an Baumstämmen zu bewegen. Einen Stützschwanz, um sich am Stamm zum Arbeiten oder Ausruhen in einer stabilen Stellung zu halten. Spechte sind außerhalb der Paarungszeit strenge Einzelgänger und halten selbst nach der Verpaarung Distanz zu ihrem Partner. Beide Elternteile füttern die Jungen, aber vermeiden jeglichen unnötigen Kontakt. Das Trommeln dient zur Reviermarkierung und um potentielle Partner anzulocken. Obwohl Spechte erst im Frühjahr brüten beginnt die Balz schon mit dem ausgehenden Winter, denn die beiden Partner brauchen sehr lange um sich aneinander zu gewöhnen und ihr aggressives Verhalten gegeneinander abzubauen.
Spechte sind sehr schlau und lernen schnell. Die Fähigkeit Werkzeuge zu benutzen haben nur wenige Vogelarten und dies gilt als Zeichen von Intelligenz. Spechte richten regelmäßig sogennante Schmieden ein, Orte wie Astgabeln oder Ritzen und Vertiefungen in Stämmen und Telefonmasten wo sie Nüsse und Kirschen, aber auch Zapfen einklemmen um besser an die eßbaren Teile zu kommen.
Den Dreizehenspecht gibt es hier in der Region leider nicht, er zieht Skandinavien und Gebirgswälder vor. Ich habe das Glück gehabt ihn in Schweden beobachten zu können. Die 3 Fotos in der Gallerie wurden dort aufgenommen.
Mit dem Schwarzspecht habe ich in den letzten Jahren soviel Zeit verbracht daß ich ihm eine eigene Gallerie gewidmet habe. Diese findet Ihr hier: