Die Hundsrobben (Phocidae) sind eine Familie von Meeressäugern die in den Ozeanen der polaren, subpolaren und gemäßigten Klimazonen auf beiden Halbkugeln beheimatet sind. Sie fressen überwiegend Fische, manche Arten können ihren Speiseplan aber auch durch Krabben, Schnecken und Muscheln, Tintenfische und gelegentlich sogar auf Pinguine ergänzen. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Wasser, kommen aber zum Ruhen und zur Aufzucht der Jungen an Land. Hundsrobben sind noch besser an ein Leben im Wasser angepasst als ihre Verwandten die Ohrenrobben. Sie haben einen stromlinienförmigen Körper ohne äußerlich abstehende Organe (wie z.B. die Ohrmuscheln der Ohrenrobben) der ihnen beim Tauchen und beim Schwimmen über lange Strecken beste Dienste leistet. Allerdings wirken sie an Land eher hilflos und unbeholfen, denn im Gegensatz zu den Ohrenrobben können sie ihre Hinterextremitäten nicht zur Fortbewegung an Land benützen, sondern müssen sich stattdessen mit Hilfe ihrer Bauchmuskeln und Vorderflossen mühsam vorwärts robben.

An der Westküste Kanadas konnten wir den Seehund (Phoca vitulina), eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Robbenarten beobachten. Die verschiedenen Unterarten des Seehunds leben an den europäischen Atlantikküsten (auch in Frankreich), den Küsten Islands und Grönlands, sowie den Pazifikküsten von Nordamerika, Japan und Russland. Der Seehund unterscheidet sich von den manchmal in den gleichen Gebieten vorkommenden Kegelrobben (Halichoerus grypus) durch seinen runden, verhältnismäßig kleinen Kopf, seine leicht nach innen gewölbte Schnauze und den wie ein “V“ ausgerichteten Nasenöffnungen. Die Farbe seines Fells ist sehr variabel und kann hellgrau, graubraun, braun oder auch dunkelgrau mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Flecken sein. Seehunde passen ihren Tagesrhythmus an die Gezeiten an, oft findet man sie bei Ebbe in kleinen, losen Gruppen am Strand oder auf einem Felsen ruhend. Sie orten ihre Beute im Wasser mit Hilfe von einer Reihe von hochempfindlichen Barthaaren auf der Schnauze. In den meisten Fällen wird die Beute noch im Wasser und ganz verzehrt.

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