Dieses Jahr hatte ich das große Glück das erste Mal das größte Fotofestival Europas besuchen zu können . Obwohl meine Reisekameraden aus Island, Frédéric und Jacques, dieses Jahr aufgrund einer Antartik-Expedition nicht dabei sein konnten, hatten mir die beiden in dem Ferienhaus, das ihr Fotoclub jedes Jahr für seine Mitglieder mietet, einen Platz freigehalten.

Montier ist zwar von der Creuse relatif weit entfernt, aber die Reise hat sich wirklich gelohnt, natürlich um die zahlreichen Austellungen verschiedener Tier- und Naturfotografen zu sehen, aber auch um die Stimmung am See (lac du Der-Chantecoq) mit den vielen Zugvögeln zu genießen.

Morgenstimmung am See

Ich war von der Qualität der Austellungen, von ihrer Vielfalt und den unterschiedlichen Ansetzen der Fotografen begeistert. Es ist unmöglich unter den vielen außergewöhnlichen Fotos ein oder auch mehrere Lieblingsfotos zu wählen, aber die Austellungen der nachfolgenden Fotographen haben mir besonders gut gefallen :

  • Die Landschaften von Matthieu Richard
  • Die erstaunliche Welt der Pilze von Benoît Peyre
  • Die Schneeleoparden von Frédéric Larrey und Yves Fagniart
  • Die Fotos des Wettbewerbs 2019 in der Abteikirche
  • Die Springschwänze von Jean-Pierre Bertrand
  • Die Gottesanbeterinen und Haubenfangschrecken von Patrick Goujon
  • Die Bekassinen von Frédéric Dupont und Emmanuelle Roger
  • Die Eisvögel von Mehdi Acheche
  • Die Triele von Annie Chenet
  • Die Stein- und Sperlingskäuze von Denis Girard
  • Die Schwarzspechte von Jérôme Lecquyer
  • Die schwarz-weiß Fotos der Küsten Europas von Marc Tisseau
  • Die Schimpanzen von Sabrina und Jean-Michel Krief
  • Die Braunbären von Catherine et Rémy Marion

Außerdem fand ich die Fotoreihe von Thomas Caryn, über von Menschen verlassene und von der Natur zurückeroberte Gebäude sehr originell und faszinierend.

Dronenfotos nehmen zwar zur Zeit ein wenig überhand, aber die Reihe der Luftfotos von Guillaume Dabenoc über die Chilenischen Seen mit ihren unglaublichen, fast unwirklichen Farben haben mich trotzdem sehr beeindruckt.

In den 4 Tagen haben wir uns natürlich auch ein wenig Zeit genommen die Stimmungen um den See herum mit unseren Kameras einzufangen. Leider waren wir etwas zu spät für einen der größten Kranichzüge Anfang November, an einem Morgen wurden rund 268 000 Kraniche gezählt! Während unseres Aufenthalts waren es eher um die 25 000, aber selbst das war beeindruckend !

Morgennebel am See

Nachdem es am Freitag morgen in Strömen geregnet hatte mußte unser erster fotografischer Ausflug bis zum nächsten Tag warten. Am Damm angekommen, noch vor dem Morgengrauen, traue ich meinen Augen kaum, zwischen Beobachtern und den Stativen der Fotografen ist es schwer einen Platz zu finden. Nie hätte ich erwartet um diese Tageszeit so viele Leute hier zu sehen! Aber man versteht leicht warum, die Stimmung im Morgengrauen, mit den Rufen der Kraniche und den über dem See hängenden Nebelschwaden ist einfach magisch. Die Kraniche sind für Portraitfotos leider viel zu weit weg, aber ihre Silhouetten setzen sich bestens gegen den farbigen Morgenhimmel ab.

In den Wolken
Synkronflug

Nachdem heute strahlender Sonnenschein herrscht, drehen wir vor dem Mittagessen noch eine kleine Runde am See.

Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang zur Kirche von Champaubert auf der gleichnamigen Halbinsel. Sie das einzige noch bestehende Gebäude von den drei Dörfern die bei dem Bau des Sees zwischen 1967 und 1974 im Wasser versunken sind. Der See von Der-Chantecoq ist der größte künstliche Binnensee Europas und wurde ursprünglich gebaut um Paris vor Hochwasserkatastrophen zu schützen. Heute ist er ein sehr geschätzter Zwischenstopp für Zugvögel, insbesondere für Kraniche.

Der Abend soll schön werden, wir beschließen am Seeufer auf die Rückkehr der Kraniche zu warten. Tagsüber gehen diese Vögel in den umliegenden Feldern und Wiesen auf Nahrungssuche, aber bei Anbruch der Dunkelheit kehren sie zu ihrem sicheren Schlafplatz am See zurück. Wir sind nicht enttäuscht, auch an diesem Abend finden sich die Kraniche wie gewohnt im Licht der untergehenden Sonne ein.

Am Abend kehren die Kraniche zu ihrem Schlafplatz am See zurück
Ein Mäusebussard auf der Jagd……
……im Rüttelflug
Die Sonne geht hinter den Wolken unter
Im schönen Licht der untergehenden Sonne
Ein paar Kraniche fliegen direkt über unsere Köpfe hinweg zum See
Eine Kiebitzwolke im Abendlicht
Von den Kranichen sieht man nur noch die Umrisse
Die Farben des Himmels wechseln ständig
Die eleganten Silhouetten der Kraniche setzen sich perfekt gegen den farbigen Himmel ab
Ein paar Nachzügler kommen erst bei angehender Dunkelheit an

Auch am Sonntag sind wir schon vor dem Morgengrauen bereit, schließlich wollen wir unseren letzten Morgen ausnützen. Von allen Seiten hört man die Stimmen der Kraniche. Ein Haubentaucher nähert sich dem Ufer an dem ich auf das Morgenlicht warte, er sieht mich erst im letzten Augenblick, erschrickt und taucht. Ein Eisvogel flitzt an mir vorbei und verschwindet in den Binsen.

Einsamer Haubentaucher
Lärmendes Volk
Kormorane unter dem Mond

Es ist Zeit die Heimreise anzutreten, ein letztes gemeinsames Picknick und wir treten alle die Heimreise an.

Bevor ich die kleinen Landstraßen verlasse bleibe ich ein paar mal stehen um einige Kraniche in den abgeernteten Maisfeldern zu fotografieren. Leider läßt der Hintergrund von Zäunen und landwirtschaftlichen Gebäuden zu wünschen übrig… man müßte sich mehr Zeit nehmen, ein nächstes Mal vielleicht….



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